Fichtelgebirgs-Tour im Corona-Jahr 2020

Am Samstag den 30.05.2020 starteten Sebastian und Ich mit dem Zug nach Marktretwitz, dem Ausgangspunkt unserer “kleinen” Unternehmung.

Aufgrund mangelnder Bewegung in der letzten Zeit wollten wir über Pfingsten wieder das Fichtelgebirge ablaufen und ich war sehr froh mit Sebastian gute Gesallschaft dabei zu haben.

Am Marktretwitzer Bahnhof angekommen liefen wir zügig aus der Stadt und so ging es hochmotiviert mit dem Blick über die Felder beginnend los.

Die Luisenburg und am Horizont folgend eigentlich alle weiteren Gipfel zu sehen, war faszinierend und unwirklich zugleich. Wir hatten Essen und alles Nötige für kalte und nasse Nächte dabei, doch der Rucksack mit ca. 15 Kilo war gerade noch angenehm.

Am Burgsteinfelsen nutzten wir die Sonne um Mittagessen zu kochen und den Menschenansammlungen bei den Hütten zu umgehen. Da wir auf dem Weg eigentlich fast alles ansehen wollten, was im Fichtelgebirge zu finden ist ging es oft nicht über direkten Weg von Gipfel zu Gipfel. Auf dem Aussichtsturm der Kösseine zeigte sich wieder, dass hier viele Stellen so schön sind, dass der südliche Teil des “Fichtels” in Zukunft mehr Beachtung finden sollte.

Nach weiterem Gipfelglück auf der Hohen Matze kamen wir zum Seehaus. Hier ließen wir es uns nicht nehmen im Außenbereich eine Pause für kalte Getränke und eine Brühe zu machen, um anschließend den Nusshart noch einen Besuch abzustatten.

Die Nacht war relativ frisch aber zum Glück änderte sich das vorhergesagte Wetter und es blieb Trocken.

Wegpunkte am ersten Tag:

Marktretwitz – Bad Alexandersbad – Luisenburg – Burgsteinfelsen – Haberstein – Kleiner Haberstein – Kleine Kösseine – Kösseine – Hohe Matze – Girgelhöhle – Platte – Seehaus – Nusshard

Sontag Morgens, nach einem einfachen Frühstück und wärmenden Kaffee führte uns der Weg erst bergab, dann über den Weißmainfelsen, der “Überschreitung” vom Ochsenkopf wieder Richtung Schneeberg.

Die Morgenluft und Ruhe, vor den klassischen Wanderzeiten waren wirklich super, jedoch war uns bewusst, dass es ein langer Tag werden sollte.

Eine Kaffepause bein Gasthaus Karches sowie die Mittagspause nach dem Schneeberg mit selbsgemachtem Pilzrissotto an der Bergwachthütte nördlich vom Gipfel gönnten wir uns dennoch.

Weiter auf den Kreuzfels und von dort mit zwischenzeitlich instabilem Wetter vorbei an der Egerquelle und weiter auf eher ungewöhnlichem Weg links im Bogen um den Weißenstädter See.

Die Beine waren mittlerweile wirklich schwer doch beim Stopp an der Saalequelle erfuhren wir, dass unser Abendessen am Waldsteinhaus ausfallen sollte, da es bereits Geschlossen hatte und so entschieden wir spontan nach Zell abzusteigen, um wenigstens ein ordentliches Essen nach diesem sehr abstrengenden Tag zu bekommen.

Nach gutem Essen im “Roten Ross”, bei dem uns nur die Füße immer wieder daran erinnerten, was wir schon gelaufen sind aber auch, dass wir weiter müssen, ging es nochmal als letzten Kraftakt pünktlich zum Sonnenuntergang auf den Waldstein, wo wir ohne langes Suchen unseren Tag beendeten.

Wegpunkte am zweiten Tag:

Nußhard – Hartungsquelle – Seehaus Wanderparkplatz – Weißmainfelsen – Weißmainquelle – Ochsenkopf – Karches – Haberstein – Schneeberg – Rudolfsattel – Kreuzfels – Alter Egerquelle – Egerquelle – Saalequelle – “Rotes Ross” – Arnsteinfels – Waldstein

Montag früh starteten wir entgegen der Erwartungen relativ gut in den letzten Tag und doch waren Meter zur Schüssel ungewohnt zäh.

Doch die Füße haben sich halbwegs beruhigt und so konnten wir unsere Hufeisenrunde mit einem kleinen Abstecher Richtung Hohen Stein weiter angehen. Wir folgten dem Bergrücken auf der Weg zum kleinen Kornberg wo wir unser Mittagessen im Steinbruch kochten und die Füße abkühlen konnte. Motiviert starteten wir zu unserem letzten Etappenziehl und machten uns auf den Weg zum Gipfel des großen Kornberg, wo wir als Abschluss die Treppen der Schönburgwarte im Laufschritt nahmen.
Der Blick zurück über die Gipfel und die Freude, das Fichtelgebirge am Stück so umfangreich erkunden zu können waren doch ein toller Moment, dem wir viel Zeit gaben, bevor wir in Gedanken an die letzten Tage mit dem Abstieg zum Parkplatz unsere Wanderung beendeten.

Das tolle Naturwochenende mit ca. 80 Kilometer Gehstrecke wurde durch unseren Abhohlservice und einem gemeinsammen Abendessen abgerundet, bei dem wir uns um nichts kümmern mussten.

Wegpunkte am dritten Tag:

Großer Waldstein – Hoher Stein – Steinbruch am kleinen Kornberg – Kirchenlamitz – Gertrud Antonie Brunnen – Ruine Hirschstein – großer Kornberg – Ski-Piste abwärts – Hauknock – Wanderparkplatz Kornbergalee

Bericht von Matthias Mai

Tour von Matthias Mai und Sebastian Hertrich