Die Geschichte des Deutschen Alpenvereins

Die Geschichte des Deutschen Alpenvereins begann mit der Gründung im Jahr 1869 in München. Heute gibt es mehr als 350 selbständige Sektionen mit weit über 800.000 Mitgliedern. Damit ist der DAV die größte Bergsteigervereinigung der Welt.

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Die Geschichte der Sektion Hof des Deutschen Alpenvereins

Hier ein paar wichtige Eckdaten der Vereinsgeschichte der Sektion Hof:

16.12.1896 Gründung der Sektion Hof des D.u.Ö.A.V
1945 Auflösung durch die Militärregierung
31.10.1947 Wiedergründung der DAV Sektion Hof
1952 Einweihung der Edelweißhütte
1953 Gründung der ersten Jugendgruppe
01.01.1955 Übernahme der Winnebachseehütte
1956 Einweihung der Enzianhütte
1974 Einweihung der Materialseilbahn zur Winnebachseehütte
1979 Die Mitgliederzahl 1000 wird erreicht
1988/91 Bau eines Wasserkleinkraftwerkes für die Winnebachseehütte
1992 Die Mitgliederzahl 1500 wird überschritten
1996 100-Jahr-Feier der Sektion
23.10.1999 Einweihung der Kletterwand im Sportpark Untreusee
2000 Einweihung der neuen Edelweißhütte
2001 Erweiterungsbau der Winnebachseehütte und 100-Jahr-Feier
2003 Neubau Sanitärräume und Abwasserreinigungsanlage an der Winnebachseehütte
2009 Erweiterung der Kletterwand im Sportpark Untreusee
2015 Sanierung und Erweiterung der Winnebachseehütte

Die Geschichte im Detail

Gründung 1896

In unserer Region Gründung der Sektion Frankenwald 1876 und der Sektion Fichtelgebirge 1878. Bald überwiegten bei diesen beiden Vereinen die regionalen Interessen.

Daher wurde diese beiden zu Fichtelgebirgsverein und Frankenwaldverein, in Bayreuth stand indessen die Gründung der eigenen Sektion an.

So gründeten die alpenvereinsinteressierten Mitglieder aus dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald die Sektion Hof am 16.12.1896. Initiatoren waren Guido Brand, Franz Adami, Christoph Lederer und Frank Büchl. Es waren 11 Männer bei der Gründungsversammlung anwesend. 1.Vorsitzender wurde Franz Adami.

Festgelegt wurde, dass sich die Sektion jeden 2. Mittwoch im Monat treffen will und dass zu sog. Familienabenden auch die Damen eingeladen werden. Damals war es die 219. Sektion des Dt. und österr. Alpenvereins. Bald hatte die Sektion 40 Mitglieder, natürlich alles Männer.

Zeit bis zum ersten Weltkrieg

Anfangs schaute das Vereinsleben so aus, dass die wohlhabenden Männer Reisen und Gipfelbesteigungen machten und zuhause in Vorträgen und Erzählungen den wissenshungrigen Menschen davon berichteten.

Anfang 1900 hatte die Sektion bereits 64 Mitglieder, es wurden jetzt auch Ausflüge ins Fichtelgebirge mit Gehzeiten von bis zu 9 Stunden angeboten. Anreise erfolgte mit der Bahn, denn KFZ gab es nur wenige. Die Berge in den Alpen waren immer noch nur für wenige erschwinglich. Gemeinschaftsbergfahrten waren seinerzeit nicht üblich. Es fand jährlich das alpine Winterfest statt.

Nach dem ersten Weltkrieg

Der erste Weltkrieg machte dem Aufwärtstrend ein jähes Ende. 1920 nach dem Krieg waren von 218 nur noch 128 Mitglieder übrig, aber man gab nicht auf.

Der nächste Rückschlag kam 1923 mit der Inflation, aber auch diese zeit ging vorüber und der große Traum von der eigenen Hochgebirgshütte wurde immer noch verfolgt. Durch zunehmende Arbeitslosigkeit und eine Ausreisesperre zur Deviseneinsparung konnte man in den Folgejahren nicht mehr so wie man wollte.

Nationalsozialissmuss und zweiter Weltkrieg

Alle dt. Sektionen wurde dem NS-Reichsbund für Leibesübungen zwangsangeschlossen. Nur noch der erste Vorsitzende, der jetzt Sektionsführer hieß, durfte gewählt werden.

1933 trat in einer außerordendlichen MV der gesamte Vorstand zurück und der 2.Vorsitzenden Dr. Greiner erbarmte sich zur Übernahme der Sektionsführung. 1935 wurde Dr. Greiner zum Wehrdiensteinberufen und gab an Dr. Barthel ab.

Durch das politische Geschehen sank die Mitgliederzahl wieder auf 165. 1938 mit dem Anschluss Österreichs wurde aus DAV und ÖAV der Dt. Alpenverein innerhalb des Reichsbundes, die Sektionen heißen Fortan Zweige und die Alpenvereinsjugend wurde der Hitlerjugend gleichgeschalten.

Bei Ausbruch des Krieges kam das Vereinsleben zum Erliegen und es gibt aus dieser Zeit fast keine Unterlagen mehr.

Nach Kriegsende wurde der Alpenverein durch die Besatzungsmächte aufgelöst und verboten. Die Bevölkerung hat sowieso zu dieser Zeit andere Sorgen.

Nachkriegszeit

Im Oktober 1947 wurde die Sektion Hof durch Dr. Schmidtner wieder zum Leben erweckt, der den 24 erschienen Mitgliedern zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Jetzt ging es im Nachkriegsdeutschland  bergauf, die  Wirtschaft florierte und mit ihr der Alpinismus. Es wurden Gemeinschaftsbergfahrten organisiert, Seilschaften waren unterwegs und 1952 entstand auch die Hofer Alpenvereinsjugend.

Auch der Traum von der eigenen Hütte konnte verwirklicht werden:

1951 Bau der Edelweißhütte und 1954 verwaltungsmäßige Übernahme der Winnebachseehütte der ehem. Sektion Frankfurt/Oder, ebenso Bau der Enzianhütte

Die Mitgliederzahl stieg sprunghaft an. Einrichtung der Geschäftsstelle Hörl.

Die Austragung der DAV-Hauptversammlung im Jahr 1958 in der Bürgergesellschaft in Hof war ein Großereignis für die ganze Stadt.

Mit dem Wirtschaftswunder kam auch die Feierlaune, fortan gab es Fest zu Fasching im Sommer, zur Sonnwende und v.a.. Die Mitgliederzahl ist bei 424.

1960 bis 1980

1960 Gründung der Skiabteilung, welche auch an Wettbewerben teilnahmen. Leiter Peter Hörl

Unfall am Grieskogelgletscher: Ein Bergsteiger stürzte beim Abstieg in eine 25m tiefe Spalte und wurde von Hans-Werner Schmidt, der mit den Helfern gerade am Bau der Wasserleitung beschäftigt war, nach mehrstündigen Bemühungen gerettet. Der Mann überlebte.

1962 Gustl Reichel wurde Vortragsreferent und organisierte zahlreiche Vorträge von Referenten aus der ganzen Welt. Hierdurch wurde der Abenteuergeist der Mitglieder geweckt. U.a. große Unternehmungen:

  • 1963 Besteigung des Mont Blanc durch die Jungmannschaft, u.a. Hans-Werner Schmidt
  • 1966 Besteigung Ararat
  • 1967 Kilimanscharo
  • 1976 Paul Hondrasch am Noshag in Hindukusch
  • 1978 Andenexpedition mit HWS
  • 1980 Himalaya Expedition mit HWS
  • 1980 Helmut Schaller am Anconcagua
  • 1989 Expedition Uganda und Karkorum
  • 1991 Mexiko, Altlas, Himalya, Pamir, Sahara, Algerien,….
  • 1996 Norwegen

1967 nahm sich Max Hager als Schriftführer des  Archives an. Ihm verdanken wir die Erhaltung der Aufzeichnungen. Fortan gab es auch Familienfahrten

1971: 75-jähriges Jubiläum Sektion und 70Jahre WBSH: Aufstellen eines Metallkreuzes auf dem Breiten Griskogel und große Feier im kath. Vereinshaus incl. Vortrag von Louis Trenker

1972: Fritz Kreisig wird Vorstand und Erwerb der Winnebachseehütte

1974 Bau der Seilbahn

1976 und 78 Reinhold Messner war in Hof

1979 die 1000 Mitgliedermarke wurde geknackt

1980 bis heute

1980 Seniorengruppe

1985 Helga Pangerl gründetet Jugendgruppe mit Max Mergner für Kinder ab 10 Jahre

1986 90jähriges Jubiläum in Gries

1990 Hans-Werner Schmidt wird Vorsitzender

1996 Gründung der ersten Familiengruppe und Gründung einer neuen Jugendgruppe

2008 Gründung von neuen Jugend- und Familiengruppen

2008-2015 Kinderklettern im Sportpark

2019 Gründung von neuen Familiengruppen

2021 Errichtung des Bouldercontainers

Die Vorsitzenden der Sektion Hof seit deren Gründung

  • Franz Adami

    1896 bis 1933

  • Dr. Gustav Greiner

    1933 bis 1935

  • Dr. Christian Barthel

    1936 bis 1945

  • Dr. Max Schmidtner

    1947 bis 1972

  • Friedrich Kreissig

    1972 bis 1990

  • Hans-Werner Schmidt

    1990 bis 2014

  • Jochen Pfaff

    2014 bis 2018

  • Klaus Welzel

    2018 bis 2019

  • Hans-Werner Schmidt

    2019 bis 2020

  • Dr. Thomas Hillebrand

    2020 bis 2023

  • Gerhard Ried

    seit 2023