Berggottesdienst zur Verabschiedung von Nina und Michael Riml

Nach 30 Jahren übergeben Nina und Michael Riml die Bewirtschaftung der Winnebachseehütte an ihren Sohn Lukas.

Gerhard Ried, Vorsitzender der DAV Sektion Hof nahm dies zum Anlass, zusammen mit 28 Alpenvereinsmitgliedern eine Fahrt zum höchsten Haus Hofs zu organisieren.

Bereits mit Ernst Riml und dessen Sohn und Nachfolger Michael bestand von Anfang an eine vertrauensvolle und äußerst erfreuliche Zusammenarbeit zwischen Sektion und Pächter. Daher war schnell klar: Als Zeichen der besonderen Wertschätzung gibt es nicht bloß einen formalen Abschied, sondern einen Gottesdienst, für den der Hofer Dekan Müller dem Sektionsmitglied des Hofer Alpenvereins Pfarrer Rainer Mederer die Urlaubsgenehmigung zum Berggottesdienst erteilte.

Wanderern, Bergsteigern und Skitourengehern dient die Winnebachseehütte mit ihren 5000 Übernachtungen pro Jahr als Basis und Anlaufstelle für mehrtägige Touren, bestens verpflegt und umsorgt vom sympathischen, kompetenten und aufmerksamem Hüttenteam. So ist die Hütte nicht nur für die Sektionsmitglieder, sondern für Wanderer aus der ganzen Welt bis Australien zu einem Sehnsuchtsort geworden, eingebettet in die hochalpine Idylle des Winnebachsees.

„Verlass dich auf Gott von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ (Sprüche 3,5-6) Unter dem Motto dieser Herrnhuter Tageslosung für den 24. Juni stand der Gottesdienst in der mit Manfreds Hilfe kurzer Hand zur Kapelle umgewandelten Wasserfallstube. Gleich im ersten, von Siegbert am Akkordeon und Gerhard an der Gitarre begleiteten Lied „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen, erzählen will ich von all seinen Wundern und singen seinem Namen“ konnten alle spontan einstimmen, an diesem Sehnsuchtsort und in bester Gesellschaft, auch der „Ahornberger Wanderfreunde“, die der Winnebachseehütte aktiv verbunden sind.

‚Beginnt den Tag nicht mit Gedanken an die Aufgaben, die euch erwarten, sondern beginnt den Tag mit Gott, überlass dich nicht deinen Sorgen, sondern überlasse deine Sorgen Gott, dann bleibst du gesund und munter. Und du zapfst sie an, die Quelle guter Kraft direkt von oben,‘ so legte es Pfarrer Mederer der Hüttengemeinde nah. „Alle meine Quellen entspringen in dir, in dir, mein guter Gott. Du bist das Wasser, das mich tränkt und meine Sehnsucht stillt.“ Zwischen den Versen dieses Liedes dankte Gerhard Ried dem Hüttenwirtsehepaar Nina und Michael Riml für alle gute Zusammenarbeit und arbeitete anhand eines 3-D-Reliefs der Hochgebirgsregion um die Winnebachseehütte die Konturen, Licht und Schattenseiten der Hüttenarbeit heraus. Die „Wanderfreunde Ahornberg“ überreichten eine mit Gipfelkreuz gekrönte Skulptur aus Fichtelgebirgsquarz, -granit und -holz mit einem besonderen Gimmick: Sie eignet sich vorzüglich auch als Halterung für eine Flasche edlen Weins. Gerhard Ried verlas das Grußwort der Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla, die selbst auch schon einmal zu Gast war in Hofs höchstem Haus. Und dem Hüttenehepaar kredenzt die Sektion einen Wellnessaufenthalt, damit die Quellen neuer Kraft am Beginn eines neuen Lebensabschnitts sprudeln können. Nina und Michael Riml bedankten sich für all die tatkräftige Unterstützung seitens der Sektion Hof und ermutigten ihren Sohn Lukas, die Dinge mit Mut und frischem Wind neu anzupacken, mit dem Bewährten im Herzen.

Claudia Hager schloss die Familie Riml in die Fürbitte mit ein, Gerhard die Sektion Hof des DAV, Pfarrer Mederer bat im Blick auf die Bewahrung der Schöpfung um göttliche Kraft, die wir als Menschen brauchen, um nicht Teil des Problems zu bleiben, sondern Teil guter göttlicher Lösungen zu werden.

Von den Tagesgästen begeistert beklatscht klang der Tag unter blauem Himmel mit dem „Leipolds Niggl“ und anderen Gassenhauern aus. Michl ließ es sich nicht nehmen, das Kufsteinlied aus voller Kehle mit zu singen. „Großes Kino“, so das Resumée dieses Tages und dieser Fahrt voller guter Begegnungen von Mensch zu Mensch und Gott zu Mensch mitten in den Wundern von Gottes Schöpfung am Sehnsuchtsort „Winnebachseehütte“.

Ein Bericht von Pfarrer Rainer Mederer