Eine tolle Tour trotz Planänderung
Ursprünglich sollte die viertägige Frühlingswanderung für 12 Teilnehmer dieses Jahr im Ammergebirge stattfinden, aufgrund der anhaltenden Schneelage konnte das August-Schuster-Haus (1.567 m) jedoch noch nicht bewirtet werden. Was tun? Gertlov plante spontan um und die Wanderung konnte trotzdem, mit Ausgangspunkt Partenkirchen, im Wettersteingebirge stattfinden.
Nach einer kurzweiligen Anreise mit der Bahn startet unsere Wandergruppe mittags von Oberau in das 12 km (370 m bergauf) entfernte Partenkirchen entlang der Loisach, die Sonne als unsere Wegbegleiterin, grüne Wiesen, die Kuhfluchtwasserfälle passierend, immer das verschneite Panorama der Alpspitze und der Zugspitze im Blick. Auf unserem Weg liegt auch die Wallfahrtskirche St. Anton, in der Rosi Mittermeier und Christian Neureuther 1980 heirateten. Unsere Unterkunft „Zur Schönen Aussicht“ befindet sich östlich in Partenkirchen auf ca. 850 m. Wir haben von unserer Terrasse einen fantastischen Blick auf die Olympia-Skisprungschanze, den Kochel, die Alpspitze, und die Kandahar-Abfahrt.
Am zweiten Tag machen wir uns auf zu einer 20 km (700 m bergauf und bergab) Rundwanderung. Nach kurzer Besichtigung der Olympiaschanze wandern wir uns zum Naturdenkmal Partnachklamm. Der Wildbach Partnach schlängelt sich mit Stromschnellen und Gumpen durch die 700 Meter lange, bis zu 80 Meter tiefe Klamm durch das Reintal, entstanden vor mehreren Millionen Jahren von Schmelzwasser und Geröll ausgehöhlt – ein beeindruckendes Werk der Natur. Der anschließende steile Aufstieg durch den Wald zum Eckbauern auf 1.237 Metern belohnt uns mit einem Genußpanorama und einer Brotzeit. Nach einem steilen Abstieg kommen wir nach Wamberg, eines der höchstgelegenen Kirchdörfer Deutschlands mit knapp 30 Einwohnern. Dort gönnen wir uns im Berggasthof bei Sonnenschein leckere Heiß- und Kaltgetränke und machen uns im Anschluß auf den Heimweg nach Partenkirchen.
Die dritte Tour mit 10 km Länge (430 m bergauf und bergab) führt uns auf der Südseite unterhalb des Wank entlang. Das Wetter ist heute nicht ganz so gut wie in den vergangenen Tagen, wir haben aber großes Glück, da es nur kurz regnet. Unsere Regenpause verbringen wir beim Gschwandnerbauer auf 1.020 m und gelangen nach einem weiteren Aufstieg zu unserem heutigen höchsten Punkt mit 1.170 m. Eine Besonderheit erwartet uns im Estergebirge, das 55 Meter lange Hängebauwerk, die „Hacker-Pschorr-Brücke“ (934 m), welche uns über die Faukenschlucht führt und um über die schöne Schalmei-Schlucht zu unserer Unterkunft abzusteigen.
Am Abreisetag machen wir uns zu Fuß zum Bahnhof in Farchant auf und genießen nochmals den Sonnenschein, die herrliche Aussicht und freuen uns über die gelungene „Genußtour“ im Wettersteingebirge und hoffen im nächsten Jahr auf eine Fortsetzung.
Bericht von Kathrin Puchta-Kost