Seniorengruppe auf der Winnebachseehütte

Angesagt war eigentlich ein regnerisches Wochenende. Aber der Senioren-Wettergott hat uns gut behütet. Im Tal die Wolken, ringsherum in den Bergen stürmische Ausblicke und in Winnebachseehöhe durchwachsener Herbstsonnenhimmel.

Die 9er-Anfahrt  mit einem gemieteten  Minibus war verkehrsstaufrei.  In Eschenlohe an der verbauten Loisach gab es einen guten Capuccino und weiter über das Leutaschtal kamen wir nachmittags in Gries an. Beim Aufstieg brachte ein warmer Wind die Rüstigen schnell zum Schwitzen, besonders den einen, der den alten Weg durch die Latschen vergeblich suchen wollte.

Manfred, der Senioren-Seilbahnmastenanstreicherbeauftragter empfing uns schon vor der Hütte, später kamen noch zwei Privat-PKW Fahrer dazu.
Statt Breitem Grieskogel (hier fehlte uns die Gletscherausrüstung) zogen wir am Samstag über die Riml Spitz Richtung Bachfallenferner. Imponierend der heutige große Gletschersee mit dem Zuflußdelta. Als Ziel hat uns die ca. 20 m hohe  Steinkegelpyramide auf dem Gletscher gelockt, die sich anscheinend erst in jüngerer Zeit gebildet hat. Vorsichtig mussten wir auf dem Gletschereis gehen. Auch die erste Seitenmoräne, stellten wir fest, war eigentlich von Eisnatur. Eine Balancekunst war dann die Besteigung der “Steinpyramide” – blankes Eis bedeckt mit zerborstenen, eingefrorenen, lockeren und scharfen Felsstücken. Wegen der z.T. unsicheren wackligen Lagerung der Felsen ist eigentlich ein Nachmachen im Sommer nicht unbedingt zu empfehlen. Wir waren aber stolz auf  unseren Tagesgipfels – “gefühlte” 3000 m Höhe! Interessant ist sicherlich die Erklärung von Geologen, wie diese Pyramide nun entstanden ist.

Der nächste Tag war dann nur noch ein gemütlicher Abstieg von unserer Hütte wieder nach Gries. Ein prächtiges Wolkenpanorama hatten wir stets vor uns. Ach ja, den alten Auf-/Abstiegsweg durch die Latschen vorbei an der Schwarzen Wand  haben wir dann auch noch gefunden.

Erwähnenswert auf der Rückfahrt war noch der Stopp am Cafe der Münchner Freiheit. In der Kastanienbaum- Nachbarschaft zum Bronze-“Stenz“ zu sitzen – unsere Bergdamen bekamen feuchte Augen.

Zum Schluss muss noch die Gastlichkeit und Freundschaft von Nina, Michael und Getreuen erwähnt werden. Rundum waren wir bestens, auch vegetarisch, versorgt. Die Apfelstrudel-Qualität von Nina hat mittlerweile “3 Hauben”. Leider gibt es den Zirbengeist nur noch auf Rezept. Die renovierte und erweiterte Hütte ist ein Kleinod geworden. Sie findet sich demnächst wieder in einem Bericht über die schönsten 30 Hütten (sagte der anwesende Journalist).

Bericht von Hansjörg Peters