Frühjahrswanderung am Tegernsee
Welche Tour sollte man unbedingt schon mal gemacht haben? Eine Tour mit Übernachtung auf der Tegernseer Hütte!
Aus diesem Grund hat Gertlov Hartung, nach erfolgreicher Buchung der legendären Hütte, gelegen zwischen dem Roßstein, 1698 m und Buchstein, 1701 m, eine perfekte Wandertour um die Tegernseer Hütte herum geplant.
Der viertägige Ausflug startet am Bahnhof Lenggries, führt uns am Schloss Hohenburg am Kalvarienberg steil bergauf durch einen kühlen Waldpfad Richtung Lenggrieser Hütte, 1338 m. Wir haben Glück, das Wetter bleibt entgegen des Wetterberichts sonnig und stabil.
Der zweite Tag wird der Tag der Gipfelkreuze. Von der Lenggrieser Hütte laufen wir zum Hirschtalsattel, 1227 m. Auf Pfaden, die uns darauf hinweisen, dass man alpinerfahren, schwindelfrei und trittsicher sein muss, wandern wir auf dem Gebirgssattel vom Ochsenkamp, 1594 m zum Auerkamp, 1607 m, und Spitzkamp, 1603 m, den Brandkopf, 1569 m, flankierend, zum Gipfel des Seekarkreuzes mit 1601 m. Der Weg hält, was er angekündigt hat. Hinzukommt, dass Steine und Wurzeln durch den nächtlichen Regen ziemlich rutschig sind.
Vom Gipfel des Seekarkreuz sehen wir in weiter Entfernung unser Tagesziel, die Tegernseer Hütte.
Nach anfänglichen einfach begehbaren Wegen durch Wiesen und Wälder wird der Weg bei Mariaeck, 1469 m, erneut anspruchsvoll. Wir müssen wieder klettern und uns durch Felsengen zwängen. Wäre der Weg an den Felsen nicht rotweiß markiert, würde man den Pfad kaum erkennen.
Unser Ziel kommt immer näher. Kurz vor unserem letzten steilen Anstieg schlägt das Wetter um und es fängt an zu regnen. Der „Altweibersteig“ führt uns über die letzten Schneefelder und immer noch glatten Untergrund aus Steinen und Matsch nach Oben. Der Aufstieg hat es in sich und endet in einem Stahlseilpfad zur Hütte, geschafft. Belohnt werden wir in der Unterkunft mit einer herzlichen Begrüßung. Die Hütte funktioniert autark. Beheizt wird mit einem Kachelofen, Strom wird über einen Generator und Photovoltaik erzeugt und Regenwasser wird für die nötigste Wasserversorgung in einer Zisterne gesammelt. Bis 2006 gab es keine Waschräume und man musste sich im Freien an einem Wasserfass waschen. Die herzliche Hüttenbesatzung belohnt uns am Abend mit super leckerem Essen, das sie für uns auf einem Holzofen zubereitet.
Am vorletzten Tag geht es talwärts über idyllische Wege durch Wälder entlang von moosgesäumten Gebirgsbächen Richtung Kreuth zur empfehlenswerten Jugendherberge in Scharling.
Nach einem tollen Frühstück am vierten Tag machen wir uns zu unserer letzten Etappe Richtung Tegernsee auf. Diese führt uns über den Tegernseer Höhenweg durch den Lärchenwald über den Aussichtspavillon Paraplui. Dort berieten sich 1822 Kaiser Alexander von Russland, Kaiser Franz von Österreich und König Max von Bayern vor ihrem Kongresstreffen in Verona.
In Tegernsee belohnt uns Gertlov mit einem willkommenen Eis. Jedoch bleibt unsere Reise bis zum Schluss spannend. Unser Zug vom Tegernsee nach München hat Verspätung, so dass wir am Münchner Hauptbahnhof in unserer Wanderausrüstung 16 Bahnsteige innerhalb 4 Minuten joggend überwinden müssen, aber auch das schaffen wir.
Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Wanderung mit Gertlov.