Grenzlandtour 2025 – Von alten Grenzen und neuen Wegen im Frau-Holle-Land

Bereits zum zehnten Mal führte uns die Grenzlandtour in eine Region entlang des „Grünen Bandes“ – jenem einzigartigen Naturstreifen, der heute den Verlauf der einstigen innerdeutschen Grenze markiert. In diesem Jahr war das nordhessische Frau-Holle-Land unser Ziel, eine Gegend voller Mythen, Wälder und beeindruckender Ausblicke. 

Den Auftakt bildete eine Rundtour bei Wanfried zu den „Mainzer Köpfen“. Dort erinnern noch heute Grenzsteine mit dem Mainzer Rad an die jahrhundertelange Herrschaft des Kurfürstentums Mainz. Ein besonderer Höhepunkt war der Abstecher zur sogenannten Agentenschleuse – ein versteckter Grenzübergang, den das DDR-Regime einst für Spione und Agenten nutzte. Am Abend klang der erste Tag mit einem geselligen „griechischen Abend“ in Eschwege aus. 

Die zweite Etappe hatte es in sich: Von der Altstadt Eschweges führte der Weg durchs Werratal hinauf in die „Hessische Schweiz“. Knapp 350 Höhenmeter galt es zu überwinden, ehe wir den Meinhard (451 m) erreichten. Von hier aus begleitete uns der Grenzweg auf einem Höhenzug mit weiter Sicht nach Thüringen – bis hin zum Großen Inselsberg. Besonders eindrucksvoll war ein Abschnitt durch urige Wälder, in denen sich Bärlauch endlos ausbreitete und den Weg mit seinem Duft begleitete. Über Hohenstein (569 m) und Hörne (523 m) gelangten wir schließlich ins idyllische Kleinvach direkt an der Werra, wo wir herzlich aufgenommen wurden. 

Am dritten Tag folgten wir zunächst der Werra, bevor wir durch ein langgezogenes Tal ins thüringische Asbach gelangten, wo wir in einer alten Schmiede einkehrten. Am Nachmittag führte der Weg weiter am Grünen Band entlang bis zum Grenzmuseum Schifflersgrund. Dort nutzten wir die Gelegenheit für eine kurze Pause, ehe wir nach Bad Sooden-Allendorf abstiegen. Bei einem Eis und einem Besuch am Gradierwerk konnten wir den Tag entspannt ausklingen lassen. 

Die Abschlusstour am vierten Tag führte uns auf den Hohen Meißner (754 m), den „Hausberg der Frau Holle“. Nach Tagen voller Sonnenschein erwischte uns auf den letzten Metern ein kräftiges Sommergewitter – was der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Bei Kaffee und Kuchen im Meißnerhaus ließen wir die Tour gemütlich ausklingen, ehe es im strömenden Regen zurück nach Hof ging. 

Fazit: Den elf Wanderern boten die vier Tage im Frau-Holle-Land nicht nur landschaftlich, sondern auch geschichtlich eindrucksvolle Erlebnisse. Unsere Grenzlandtour 2025 war abwechslungsreich, fordernd, aber vor allem eines: wunderschön – und sie macht Lust auf mehr. 

Im kommenden Jahr wird Wanderleiter Jochen Pfaff dann von Frau Holle zu den Hexen des Harzes aufbrechen!