Mitgliederversammlung 2022 der DAV Sektion Hof

Alpenverein blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft

Am vergangenen Donnerstag führte die DAV Sektion Hof e.V. ihre diesjährige Mitgliederversammlung im Hörsaal der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Hof durch. Die Vorstandschaft sowie die Fachreferenten der einzelnen Ressorts berichteten, unter Leitung des 2. Vorsitzender Jochen Pfaff, über das zurückliegende Vereinsjahr.

Trotz der Corona-Pandemie konnte der Verein im Jahr 2021 einen leichten Mitgliederzuwachs von rund 1,3 % und im laufenden Jahr 2022 sogar von 5,1 % verzeichnen. Der aktuelle Stand beläuft sich auf 2.178 Mitglieder.

Vielfältiges und interessantes Tourenangebot

Diese Tatsache liegt sicherlich insbesondere an dem interessanten und vielfältigen Touren- und Veranstaltungsprogramm des Hofer Vereins. Während im vergangenen Jahr noch viele Veranstaltungen abgesagt wurden oder zumindest nur eingeschränkt stattfanden, konnte im Jahr 2022 nahezu alles wie geplant laufen.

Neben dem klassischen Bergsportarten wie Wandern, Berg- und Skibergsteigen sowie dem Klettersport bietet der Verein auch ein großes Angebot an Mountainbike-Touren, eine Nordic-Walking Gruppe, Seniorensport und andere Sportarten in der Natur an. Die Tourenführer*innen und Trainer*innen spüren, dass es die Menschen immer mehr nach draußen in die Natur zieht.

Durch diese Entwicklung steht der Verein auch im Bereich der Finanzen sehr solide da, berichtete Schatzmeister Jürgen Aust – übereinstimmend mit den Kassenprüfern. Ein beruhigendes Gefühl für die Verantwortlichen.

Nicht nur ein Bergsport- sondern auch ein Naturschutzverein.

Den Bergsportlern liegt aber auch der Naturschutz besonders am Herzen. Naturschutzreferent Dr. Klemens Rudolph berichtete über die aktuellen Entwicklungen des Bike-Park Kornberg, hier engagiert sich der DAV für ein ausgewogenes und gesundes Verhältnis zwischen Naturschutz und Sport. Nach Auffassung von Dr. Rudolph ist eine Besucherlenkung besser als generelle Verbote oder ein Wildwuchs von Trails in der Natur rund um den Kornberg.

Klimaneutralität bis 2030 als festes Ziel vor den Augen

Der DAV hatte sich bereits im vergangenen Jahr das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. In diesem Jahr wurde nun mit der CO2-Bilanzierung des Vereins begonnen, hierfür wurde eigens eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Jochen Pfaff forderte alle Vereinsmitglieder dazu auf, die Arbeitsgruppe und damit den Verein bei der Verwirklichung des Ziels zu unterstützen. Aber auch andere Vereine und Verbände sollten dem Beispiel des DAV folgen. Diese Bitte unterstützte auch Naturschutzreferent Dr. Rudolph nochmals mit der Aussage, dass wir hier alle noch ganz am Anfang stehen und uns nicht mehr viel Zeit verbleibt, das Ruder herumzureißen.

Hierzu erging auch der Hinweis auf eine Informationsveranstaltung zum Thema „Klimaschutz im DAV“ am 24. November 2022 um 19.00 Uhr im Haus der Jugend in Hof.

Sorge in der Jugendarbeit – Hoffnung bei den Familien

Kopfzerbrechen macht den Verantwortlichen die seit 2017 fehlende Sportkletterwand in Hof. Bisher ist es leider nicht gelungen, einen geeigneten Standort zu finden. Hier fehlt es aber auch an der Unterstützung und am Willen in der Verwaltung, die Hürden für Vereine überwindbar zu machen. Hierunter leidet insbesondere die Jugendarbeit, berichtete Jugendreferent Martin Griesbach an diesem Abend.
Erfreulicher sieht es bei der Familienarbeit aus. Hier ist ein riesiges Plus an jungen Familien zu verzeichnen und auch eine neue Familiengruppe mit Kids ab 10 Jahren steht kurz vor der Gründung. Die scheidende Familienreferentin Michaela Schuberth konnte nun mit Stolz – nach 10 Jahren Familienarbeit in der Hofer Sektion – den Staffelstab an den neuen Familienreferenten Benjamin Hahn weiterreichen.

Übernachtungen fast auf Vor-Corona-Niveau

Die drei vereinseigenen Hütten liegen langsam wieder auf Kurs. Nach den vielen Einschränkungen im vergangenen Jahr, waren sie im Jahr 2022 wieder durchweg sehr gut besucht. Und mit Abschluss der Baumaßnahmen auf der Winnebachseehütte – hier wurde in den beiden vergangenen Jahre ein neuer Winterraum sowie eine biologische Kläranlage für rund 540.000 Euro errichtet – konnte ein weiteres großes Projekt des Vereins zum Abschluss gebracht werden.

Das Thema Ehrenamt zog sich wie ein roter Faden durch die Mitgliederversammlung.

Der Bergsport- und Naturschutzverein, welcher zu einem der größten Vereine in Hof zählt, hat keine Schwierigkeiten Trainer*innen sowie Übungsleiter*innen oder Helfer*innen für die zu bewältigenden Aufgaben zu finden.

Doch es wird immer schwieriger für die administrative Vereinsarbeit – also für Vorstand und Verwaltung – Mitglieder zu begeistern. Hierin sieht die Ehrenamtsbeauftrage Claudia Beier-Pfaff derzeit ihre größte Aufgabe, denn dies kann schnell zu einer existenziellen Gefahr für den Hofer Alpenverein werden. Wie sie weiter betont, ist dieses Problem sicherlich auch vielen anderen Vereinen in unserer Region nicht fremd und es sollten nun unkonventionelle Wege in der Vereinsarbeit – ggf. auch zwischen den Vereinen – gewagt werden.

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