Stef(ph)anstour vom Zahmen zum Wilden Kaiser

… oder besser zwischen Elena und Fabienne.

Bereits zum fünften Mal stand in diesem Jahr die Stef(ph)anstour in unserem Sektionsprogramm und wie im vergangenen Jahr machte uns der Wetterbericht keine allzu großen Hoffnungen. Denn noch einen Tag vor dem Start lautete die Meldung wie folgt:

„Der Herbst ist endgültig da. Sturmtief Elena bringt eine Kaltfront mit sich, die für sinkende Temperaturen, Regen und Gewitter sowie Sturmböen sorgt. Sogar ein Orkan droht. Am Sonntag steht uns mit Fabienne schon ein weiterer, noch heftigerer Sturm ins Haus.“

Doch wir ließen uns hiervon nicht abschrecken und fuhren am Freitagvormittag von Hof nach Kufstein und stiegen bei Kaiserwetter die 285 Stufen des Kaiseraufstiegs nach oben, bevor wir im Gasthof Veitenhof die erste Pause seit Hof einlegten. Gestärkt mit einem Kaltgetränk ging es dann am Nachmittag noch die rund 700 Höhenmeter aufwärts zur Vorderkaiserfeldenhütte (1.388 m).

Von der Hüttenterrasse aus konnten wir bereits weit im Westen die sich nähernde Kaltfront Elena erahnen, doch die ersten Regentropfen fielen erst am späten Abend.

In der Nacht zog Elena als leichte Brise statt als Sturmtief über das Kaisergebirge und so konnten wir bei sehr angenehmen Temperaturen und nur wenigen Wolken unsere Tour durch den Zahmen Kaiser starten. Von der Hütte stiegen wir über die Naunspitze, von der wir einen herrlichen Blick ins Inntal hatten, zum Petersköpfl auf. Pünktlich um 11:00 Uhr zog Stephan den 11er Schnaps aus dem Rucksack. Weiter ging es vorbei am Einserkogel und Zwölferkogel zur Pyramidenspitze (1.997 m) wo wir unsere Mittagspause machten. Durch das Öchselweidkar stiegen wir auf eine Höhe von rund 1.500 m ab und wanderten, mit einem wunderschönen Panorama auf den Wilden Kaiser, entlang der südlichen Abstürze des Zahmen Kaisers bis zur Hochalm.

Die geschäftstüchtige Wirtin der Alm versorgte uns hervorragend, bevor wir auch das letzte Teilstück des Tages angingen. Einige von uns ließen es sich aber nicht nehmen und machten noch einen Abstecher zum Stripsenkopf (1.807 m), bevor wir den Tag gemeinsam im Stripsenjochhaus (1.577 m) ausklingen ließen.

Für den Sonntag war die Überquerung des Wilden Kaisers durch die Steinerne Rinne (Eggersteig) geplant. Leider hatte Fabienne hier etwas dagegen, denn die ganze Nacht regnete es sehr stark und auch beim Frühstück konnte man den Weg durch die Wolken nur erahnen. Und so entschlossen wir uns kein Wagnis einzugehen und über Hinterbärenbad (Anto-Karg-Haus) ins Kaisertal abzusteigen. Mit jedem Meter nach unten wurde aber auch das Wetter wieder besser und so konnten wir nach dem obligatorischen 11er Schnaps, auch die Regenjacken wieder im Rucksack verstauen. Nach einer kleinen Einkehr traten wir dann bereits gegen Mittag die Heimreise nach Hof an.

Die 6. Auflage der Stef(ph)anstour wird uns im Jahr 2019 entweder in den Alpstein oder das Steinerne Meer führen.

Bericht von Jochen Pfaff