Bauarbeiten auf Hofs höchstem Haus gestartet

Alpenverein Hof investiert kräftig in Tirol. 

Hof/Gries. Lange hatten die Verantwortlichen des Hofer Alpenvereins bangen müssen, ob die geplanten Baumaßnahmen auf ihrer Hochgebirgshütte pünktlich starten können. Doch am vergangenen Donnerstag war es endlich soweit. Die Corona-Auflagen in Bayern und Tirol ließen die Anreise von Hof nach Gries im Sulztal wieder zu.   

Um möglichst ohne Lawinengefahr – welche im Tagesverlauf durch die Sonneneinstrahlung schnell ansteigt – die Winnebachseehütte auf 2.362 Metern zu erreichen, war das erste Schneeräum-Team noch mitten in der Nacht in Hof aufgebrochen. Nach einer 500 Kilometer langen Anfahrt musste dann auch der rund 2-stündige Aufstieg zur Hütte noch bewältigen werden.  

Auf der Hütte angekommen, blieb den Helfern nicht viel Zeit zum Ausruhen!  

Nach einer kleinen Stärkung ging es gleich an die Arbeit. Denn in den nächsten 14 Tagen müssen alle Vorbereitungen, welche der Alpenverein ehrenamtlich bewältigen möchte, erledigt sein und dazu gehörte als erstes den noch immer weit über einen Meter hohen großflächig um die Hütte zu beseitigen. Zur Unterstützung wird in den nächsten Tagen auch noch ein Bagger mit dem Helikopter aus dem Tal nach oben geflogen. Denn wo jetzt noch alles weiß ist, sollen in wenigen Tagen bereits die Bauarbeiten beginnen 

Es stehen gleich zwei unterschiedliche Bauprojekte an.  

Um den hohen Umwelt- und Naturschutzauflagen in Tirol gerecht zu werden, wird die Kleinwasserbeseitigungsanlage durch eine biologische Klärstufe erweitert. Hierbei werden die Hofer durch Spezialfirmen aus Garmisch und Mittenwald unterstützt. Des Weiteren wird das in die Jahre gekommene Lifthaus der Materialseilbahn aufgestockt und mit einem neuen Winterraum mit 10 Schlafplätzen versehen. Diese Arbeiten führt ein Tiroler Unternehmen zusammen mit der Oberkotzauer Schreinerei Schuberth sowie den Helfern der Sektion durch. Zum Abschluss wird das Lifthaus noch mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet, um die biologische Kläranlage, welche dann über ein sogenanntes Wirbelstrombett verfügt, autark betreiben zu können. 

 

Nach dem Umbau im Jahr 2015 ist dies die nächste Großinvestition der Hofer in ihre Hütte. Eine gute Förderquote durch das Land Tirol sowie den Hauptverband des DAV ermöglichen der Sektion Hof die erneut über 500.000 Euro teure Maßnahme zu schultern.   

Der Hofer Alpenverein, welcher in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum begeht, hat sich selbst ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Pünktlich zum Start der Sommersaison Ende Juni, soll Hüttenwirt Michael Riml mit seinem Team wieder Gäste ohne die Spuren einer Baustelle begrüßen dürfen.  

Bericht von Jochen Pfaff, 2. Vorsitzender