Trans Bayerwald Nord – Der Kreis schließt sich
Nachdem eine Gruppe der DAV Sektion Hof in 2023 die Trans Bayerwald Süd gefahren ist, erfolgte im Juni 2024 mit der Trans Bayerwald Nord das Finalisieren der Gesamtstrecke. 9 Radlerinnen und Radler bewältigten die 350 km und rund 8.000 hm der Nordroute.
Start der Tour ist die Dreiflüssestadt Passau. Von dort geht es durch das Passauer Oberland entlang der Grenze zum österreichischen Mühlviertel zum Dreisessel unweit des Dreigrenzen-Punktes D – AU – CZ. Über den hinteren Bayerischen Wald, dem Grenzkamm Bayern – Böhmen, verläuft die Tour über den höchsten Gipfel – den Arber – und den Lamer Winkel zur Drachenstichstadt Furth im Wald. Die Strecke ist als Track verfügbar und zusätzlich hervorragend ausgeschildert, so dass man unterwegs jederzeit die Orientierung behält. Die vorgeschlagenen Etappen über Wegscheid, Waldkirchen, Mitterfirmiansreut, Spiegelau, Bayerisch Eisenstein und Lam wurden auch von der DAV-Truppe genutzt.
„Mir sagn Mitternreut, net Mitterfirmiansreut – mir redn halt net so viel“ – gab mir die Verkäuferin in Grainet mit, als sie sich nach unserem weiteren Weg erkundigte. Stimmt, die niederbayerischen Waldler sind ein eigenes Volk, wortkarg, aber herzlich.
In der Gruppe war der Austausch immer gegeben, es wurde so manch langer Kilometer auf der Forstautobahn mit einem netten Gespräch sehr kurz. Nur beim „Kurbeln“ wird man einsam – ob man will oder nicht: Beim Bergauf-Radeln muss jeder sein eigenes Tempo und den eigenen Rhythmus finden. Die Auffahrten zum Dreisessel, zum Hahnenbogen und zum Arber, mit je >500 hm, zwangen jeden schnaufend und schwitzend mit eigener Geschwindigkeit zu fahren. Umso schöner war dann das Zusammensitzen nach geschaffter Anstrengung – z.B. in der gemütlichen Waldgaststätte „Zwieseler Waldhaus“.
Die Abfahrt vom Arber – erst rassiger Trail, dann Aussitzen des Gewitters in der Seehütte am kleinen Arbersee. Kein einziges Mal ist die Gruppe unterwegs nass geworden, das einzige Gewitter wurde unter einem Schirm erlebt, sonst blieb uns das schöne Wetter mit perfekter Temperatur zum Radeln treu.
Großer Dank an Gerhard Ried, dem Fachübungsleiter MTB in der DAV Sektion Hof, der auch diese Tour routiniert mit gebuchten sehr schönen Unterkünften vorbereitet und mit wetter- und leistungsangepasster Routenplanung durchgeführt hat.
Resümee:
Landschaftlich ist die Nordroute der Trans Bayerwald eindrücklicher als die Südroute. Blicke auf die ganz „Hohen“ wie Lusen, Rachel, Falkenstein oder Osser beeindrucken immer wieder. Technisch haben beide Routen ihre Schmankerl – steile lange Anstiege und rassige Trails zur Abfahrt.
Nun ist der Kreis geschlossen – auf ein neues Ziel im kommenden Jahr!