Seniorenwanderung im “Thüringer Meer”
“Mit viel Mut, Fleiß und Opferbereitschaft erbauten sie vor über 1000 Jahren dieses freie Dorf” – die 78 Gründerfamilien von Liebengrün. So kann man es auf einem Stein im Dorfanger lesen. Nachdem Karl der Große die Saale und Elbe als Ostgrenze seines Reiches bestimmt hatte, wurde Liebengrün (heute zu Remptendorf gehörig, ca. 600 EW) quasi eine Frontstadt zu den östlichen Slawen. Natürlich brannte das Dorf Liebengrün wie üblich mehrere Male ab, aber die Struktur und die immer wieder aufgebauten Angerhäuser sind heute, wunderbar gepflegt. erhalten geblieben. Auch die evangelische alte Kirche im Dorfanger mit Himmelsreich-Malereien und alter Orgel ist zuletzt vor 300 Jahren neu aufgebaut worden (Schlüssel gegenüber bei Mirko Könitzer).
Nach der Bewunderung der alten Dorfstruktur führte uns der Wanderweg zwischen den Gärten auf eine Acker-Hochebene. Von dort ging es hinunter in den Ziemesgrund. Nach ca. 1 Std., 200 m tiefer, erscheint kurz vor dem Otterbachquertal (das dann in die Saale mündet nahe Ziegenrück) im heutigen sterbenden Wald die Ziemestaler Eisenbahnbrücke. Gebaut wurde sie vor 130 Jahren als verzinktes Stahlfachwerk (l=135, h=35m). Sie gehört zur heute aufgelassenen Bahnstrecke Triptis-Bad Lobenstein-Blankenstein-Höllental-Marxgrün.
Nach fast 3 Std. erreichten die 15 Wanderer wieder Liebengrün, wo sie der Biergarten der kleinen Brauerei Hirt`s Bräu erwartete. Die lieben Besitzer machten dann für uns eine zeitliche Ausnahme und zauberten Brotzeiten auf die Tische und das wohlschmeckende eigene gebraute Weizenbier.