Klettern am Tiroler Sonnenplateau

Dort wo sich die Römerstraße Via Claudia Augusta vom Fernpass nach Imst zieht  und die alte Salzstraße über den Holzleitensattel nach Telfs führt, liegt die Gemeinde Nassereith auf 843m.  

Die Ferienregion Imst in Tirol ist ein wahres Eldorado für Bergsteiger, Wanderer und Kletterfans – und daher genau der richtige Stützpunkt für ein Kletterwochenende der Familiengruppe “Family 2010“ im August 2021. 

 

Bereits im Vorfeld studierten wir Kletterführer und Routenbeschreibungen der zahlreichen Klettergebiete und entschiedenen uns für den Klettergarten Sparchet in Nassereith.  

Unsere Luxusbehausungen schlugen wir am Campingplatz Roßbach in Form von Zelten und eines Campingbusses auf. Bei herrlichstem Sonnenschein genossen wir die Vorzüge des platzeigenen Swimmingpools mindestens drei Mal täglich.  

Sowohl der  Klettergarten als auch der Ortskern ist vom Campingplatz fußläufig erreichbar, wodurch wir unsere Fahrzeuge das ganze Wochenende nicht bewegen mussten. Dies hatte nicht nur klimafreundliche Aspekte, sondern auch den Vorteil, dass jeder klettern konnte wann und solange er wollte. Die Ost- und südseitig ausgerichteten Wände oberhalb des Schotterfeldes bieten Routen im 3. bis 10. Grad. 

Unser erstes Ziel war der linke Teil der Wand, der sogenannte „Botanische Garten“. 15 leichte, gut abgesicherte Touren in bestem Fels sind das ideale Gelände für erste Kletterversuche und die ganze Familie. Am Felsfuß unter den mächtigen Kiefern konnte bei strahlendem Sonnenschein wenigstens der Sicherer einen kühlen Kopf bewahren. Nach ein paar Aufwärmrunden ging es etwas höher im Schotterfeld an den Wandteil „Eis am Stiel“. Mit den Routen „Inspiration“ und „echt haasisch“ kommt bei 27m Routenlänge durchaus alpines Feeling auf. 

Nach Sonnenuntergang starteten wir dann noch einmal an die Leite zum Klettersteig. Die herrliche Linie im guten Fels erfordert aufgrund ihrer Länge mit gut 1 ½ Std. sehr gute Kraft und Kondition. Der Steig kommt ganz ohne Tritthilfen aus, auf den steilen Felsplatten ist Reibungsklettern  BC bis CD angesagt und ganz zum Schluss geht es in luftiger Höhe über eine Seilbrücke (B). Insgesamt ein anstrengendes aber sehr schönes Erlebnis. 

Zurück am Campingplatz gings noch mal in den Pool und anschließend wurden die hungrigen Raubtiere mit Nudeln gefüttert. 

Auch der nächste Tag brachte Sonnenschein und wieder war der schattige Fuß am „Botanischen Garten“ unsere erste Anlaufstelle. Wir wollten uns an die Technik Standplatzbau und  Mehrseillängenklettern wagen. Zusammen mit den Kids wurde zuerst alles wieder durchgesprochen und geübt. Die leichten, kurzen Routen erlaubten einen sicheren  und echten „Stand“-platzbau unter Aufsicht und so konnten alle ausgiebig üben.  Danach durfte jedes Kletterteam im oberen Teil des Klettergartens an den Routen (2SL) „die Erdige“ und „Adlerhorst“ echte Mehrseillängenluft schnuppern. Spaß hat´s gemacht und die Kids waren stolz wie Oskar! 

Zum Abschluss des Tages ging es nach einem kühlen Bad in die örtliche Pizzeria, wo wir uns bei köstlichem Essen und kühlen Getränken wieder stärken konnten. 

 

Fazit: Dieses Klettergebiet hat Potenzial für weitere Klettertage! Vielleicht seid auch ihr das nächste Mal dabei? Übrigens, man muss nicht unbedingt ein Kind mitbringen, wenn man mit der Familiengruppe „Family 2010 klettern gehen will…. auch unsere Kids werden langsam selbständig und sind nicht immer dabei.

 

Bericht von Michaela Schuberth